Einfach ist es nicht, zahlreiche sing- und musizierbegeisterte Kinder verschiedener Altersstufen zum Quempassingen zusammenzubringen und dabei eine ruhige, dem Charakter der Veranstaltung angemessene Stimmung zu erzeugen und zu erhalten. Aber die Ensembles der Lorcher Schulen zeigten, dass es möglich ist. Das diesjährige gemeinsame Quempassingen der Haupt- und Realschule Lorch und des Gymnasiums Friedrich II. war geprägt von festlicher und stimmungsvoller vorweihnachtlicher Musik. Die unglaublich zahlreichen Besucher, die die Evangelische Stadtkirche bis auf den letzten Platz füllten, erlebten neunzig Minuten unterhaltsame, aber immer am Leitgedanken „Advent“ orientierte Musik. Und um es vorwegzunehmen: Mit der sensationellen Spendensumme von über 1400€ zeigten die Zuhörer am Ende der Veranstaltung deutlich ihre Wertschätzung für die musikalische Arbeit an den Schulen. Der Betrag wird auch in diesem Jahr vollständig einem Projekt zu Gute kommen, das sich mit der Förderung und Unterstützung von Kindern befasst. Allen Spendern sei ein herzliches „Vergelt‘s Gott“ gesagt.
Nach der Eröffnung durch die Bläser der Schulband und dem obligatorischen Wechselgesang „Quem pastores laudavere“ begrüßte Pfarrerin Regine Kuntz-Veit alle Anwesenden herzlich und lud ein, mit offenen Ohren, Augen und Herzen die kommenden Klänge aufzunehmen und sie über den Abend hinaus weiter wirken zu lassen. Ein breites Spektrum an musikalischen Beiträgen der Haupt- und Realschule folgte. Mit „Übers Gebirg Maria geht“ von Johannes Eccard (geboren 1553) und „Heard about a newborn king“ von David Lantz (geboren 1956) wurde ein sehr weiter Bogen aufgespannt zwischen Alter Musik und Gospel. Unterstufenchor, Oberstufenchor, Schüler-Eltern-Lehrer-Chor und das Lehrerensemble der Haupt- und Realschule beeindruckten durch große musikalische Vielfalt und Flexibilität. Eva Schilling, Frank Ebert, Klaus-Dieter Mayer, Thomas Frankenhauser, Musiklehrer der Haupt- und Realschule, hatten mit Unterstützung der beiden Lehramts-Studentinnen Julia Bihlmaier und Sarah Enneper ihre Ensembles wohl vorbereitet und trugen so zum Gelingen des Abends bei.Mit einigen Gedanken zum Advent unterbrach Pfarrerin Kuntz-Veit die Abfolge der Musikbeiträge. In ihrer Ansprache bezog sie sich darauf, dass die besonderen Sinneseindrücke, denen wir uns in der Adventszeit gerne aussetzen, doch auch nach innen wirken, so dass sich die Türen des Herzens auftun und sich der Ankunft Gottes öffnen.
Der Beitrag des Gymnasiums im zweiten Teil der Veranstaltung setzte sich zusammen aus mehreren Werken des englischen Komponisten John Rutter. Beide Chöre des Gymnasiums unter Leitung von Viola Tränkle-Gradner und Christoph Halbgewachs hatten sich erstmals zu einem großen Gesamtchor vereinigt und traten recht wirkungsvoll gemeinsam auf, begleitet von Susanne Walcher am Klavier. Unterbrochen wurden sie von den Mitgliedern der Grund- und Leistungskurse Musik, die in vollständig eigener Regie einige barocke Werke von Corelli, Telemann und Vivaldi für verschiedene Flötenensembles, teilweise mit Klavierbegleitung, vorbereitet hatten. Nach den Dankesworten der beiden Schulleiter Christa Weber und Thomas Dietrich fand die Veranstaltung einen feierlichen Abschluss im gemeinsamen „Immanuel“ von Michael Cart, das alle Ensembles geradezu inbrünstig musizierten. (Christoph Halbgewachs)
